Das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIDE) und der Beauftragte der Landesregierung für Informationstechnik (CIO NRW) suchen Start-ups der GovTech-Szene, um gemeinsam die digitale Verwaltung von morgen zu gestalten.
Der Startschuss zum GovUp.NRW-Ideenwettbewerb erfolgte am 21. Juni mit dem Reverse Pitch Event. Nun gilt es, die drei Challenges der Landesverwaltung NRW zu den Themen Seiteneinstieg in den Schuldienst, Visualisierung von Strukturen der Zusammenarbeit sowie Digitale Barrierefreiheit zu lösen. Bis zum 19.07.2022 können sich alle interessierten Start-ups mit ihren Lösungsideen bewerben.
Der Ideenwettbewerb GovUp.NRW bringt Start-ups und Landesbehörden in einem strukturierten Prozess über mehrere Monate zusammen. Dabei präsentieren Behörden zunächst konkrete Problem- und Fragestellungen aus ihrem Behördenalltag, für die es innovative, digitale Lösungen zu finden gilt. Im Anschluss erfolgt über mehrere Wochen hinweg ein intensiver Arbeitsprozess, in dem die Start-ups an ihren Lösungsideen in Form von Konzepten oder Prototypen arbeiten. Alle eingereichten Lösungsvorschläge werden durch eine Jury bewertet und die Sieger des Wettbewerbs im Rahmen einer feierlichen Abschlussveranstaltung im Herbst geehrt. Bei der Durchführung von GovUp.NRW werden das MWIDE und der CIO des Landes von der PD - Berater der öffentlichen Hand sowie PUBLIC Deutschland begleitet.
Es ist Zeit für ein Update. Im Rahmen des Ideenwettbewerbs GovUp.NRW will das MWIDE gemeinsam mit dem CIO NRW innovative Start-up-Ideen für die Digitalisierung von Behörden identifizieren und entwickeln. Der Wettbewerb soll eine Plattform schaffen, um die Digitalisierungsakteure zusammenzubringen und bis zum Herbst 2022 spannende und innovative Ideen zu entwickeln. Die besten Lösungsansätze werden mit Preisgeldern von insgesamt 50.000 EUR prämiert.
„Der neue Wettbewerb ist so ausgestaltet, dass Gründerinnen und Gründer die Vorgehensweisen und Problemfelder der öffentlichen Verwaltung besser verstehen lernen. Auf der anderen Seite erleben Beschäftige der öffentlichen Verwaltung hautnah, wie Start-ups arbeiten, und sie erhalten einen praxisbezogenen Eindruck vom Potenzial der Technologie-Gründerszene. Damit schaffen wir die Basis für eine Zusammenarbeit bei der Bewältigung der anstehenden Herausforderungen der Verwaltungsdigitalisierung.“
- CIO NRW Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke
Immer mehr Schulen benötigen Seiteneinsteigende zur Aufstockung des Lehrpersonals, um den hohen Lehrerbedarf zu decken. Dabei sind potenzielle Einsteigerinnen und Einsteiger mit ihrer persönlichen Universitäts- und Berufsbiografie eine Bereicherung für das Schulleben. Sie wissen jedoch oftmals nicht um die Möglichkeit eines fachfremden Einstiegs ohne klassisches Lehramtsstudium. Daran anschließend stellt sich häufig die Frage, welche Voraussetzungen in Form von Studienleistungen für welche Fächerkombination nachgewiesen werden muss, um eine Lehrtätigkeit aufnehmen zu können.Um Menschen den Weg in den Lehrerberuf niedrigschwellig aufzuzeigen, zu einer Bewerbung zu motivieren und bei der ersten Sichtung ihrer Unterlagen zur Eignung für den Lehrerberuf zukünftig besser zur Seite zu stehen, sucht das Ministerium für Schule und Bildung Nordrhein-Westfalens (MSB) nach innovativen Lösungsansätzen.
Die Studienleistungen von potenziellen Seiteneinsteigenden müssen zu Beginn mit den Anforderungen der "Ordnung zur berufsbegleitenden Ausbildung von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern und der Staatsprüfung" (OBAS) abgeglichen werden. Diese Anforderungen sind abstrakt formuliert und für potenzielle Bewerbende nicht einfach zu durchschauen, so dass im Einzelfall oft unklar ist, welche Unterrichtsfächer der jeweilige Studienabschluss überhaupt erlaubt. Die Herausforderung des Abgleichs anhand der OBAS besteht u.a. darin, dass eine sehr große Zahl unterschiedlicher Studiengänge auf eine kleinere (aber dennoch nicht kleine) Zahl von möglichen Unterrichtsfächern abgebildet werden muss. Hinzu kommt, dass Personen, die kein "lehramtsnahes" Studium wie Mathematik oder Anglistik, sondern Jura oder Architektur abgeschlossen haben, einen Seiteneinstieg oftmals gar nicht erst in Erwägung ziehen.Für all jene Interessierte sowie für Beratungsstellen wäre es deswegen eine große Hilfe, wenn Menschen mit Interesse an einem Seiteneinstieg sich im ersten Schritt über ein niedrigschwelliges Online-Tool komfortabel über die Eignung ihrer Studienleistungen informieren könnten.
Angestrebt werden ein klickbarer Prototyp und/oder ein Umsetzungskonzept für ein Online-Tool, welches den betreffenden Personen eine erste, nicht rechtlich bindende, aber aussagekräftige Einschätzung zu ihren Studienleistungen für den potenziellen Seiteneinstieg gibt. So sollen potenzielle Seiteneinsteigende eine niederschwellige Möglichkeit zur Einschätzung ihrer individuellen Chancen erhalten und darüber hinaus relevante Informationen zum Seiteneinstieg übersichtlich einsehen können. Ferner soll es die Arbeit der Beratungsstellen vereinfachen. Das Online-Tool sollte darüber hinaus von den Nutzenden möglichst komfortabel und einfach bedienbar sein, ggf. durch Anwendung nutzerzentrierter Arbeitsweisen bei der Entwicklung (z. B. durch die automatisierte PDF-Extraktion von Studienfächern und Studienleistungen), um über ein einfaches und niedrigschwelliges Angebot zusätzliches Interesse an einem Seiteneinstieg zu wecken.
Die Informations- und Beratungsleistung des Online-Tools sollte automatisiert erfolgen und dabei unter anderem die folgenden Informationen berücksichtigen:
Das Online-Tool muss perspektivisch allen Erfordernissen der DSGVO gerecht werden und sollte - mit Blick auf eine potenzielle Umsetzung der erarbeiteten Lösung - eine Kompatibilität mit der technischen Infrastruktur des Landes mitdenken. Im Verlauf des Wettbewerbs werden die Start-ups die Möglichkeit haben, sich mit den zuständigen Ansprechpartnern aus dem MSB sowie ggf. mit den zuständigen Ansprechpartnern der Bezirksregierungen über spezifische fachliche und technische Voraussetzungen auszutauschen.
Immer mehr behördliche Arbeitsaufgaben werden nicht mehr linear in „Schubladen“, sondern zunehmend in Vernetzungen und Kollaborationen abteilungs-, aber auch organisationsübergreifend bearbeitet. Dies ist insbesondere für Querschnittsthemen relevant, bei denen Behörden fach- und verwaltungsübergreifend mit externen Akteuren aus dem öffentlichen Sektor wie z.B. Ämtern, öffentlichen Einrichtungen oder Kreisen/Städten und/oder dem privaten Sektor zusammenarbeiten müssen.Um eine bestmögliche Vernetzung verschiedener Akteure zu gewährleisten sowie existierende behördenübergreifende Zusammenarbeitsstrukturen zu visualisieren und effizienter zu gestalten, sucht die Bezirksregierung Arnsberg nach innovativen Lösungsansätzen.
Behörden haben oftmals Schwierigkeiten, interne Zuständigkeiten oder Kollaborationen sowie externe fach- oder behördenübergreifende Arbeitsgruppen für ihre eigenen Mitarbeiter:innen transparent und übersichtlich zugänglich zu machen. Hinzu kommt, dass die Mitgliedschaft in spezifischen Arbeitsgruppen oder Gremien nicht zentral erfasst wird oder niedrigschwellig von anderen Verwaltungsakteuren mit berechtigtem Interesse eingesehen werden kann, sondern klassisch über Listenformate (Word-/PDF-Dateien) dokumentiert wird. Eine transparente visualisierte Darstellung von existierenden Netzwerkstrukturen fehlt.
Dies führt dazu, dass die Vernetzung und der Austausch auf inhaltlicher Ebene zwischen Personen, die an gleichen oder verwandten Themen arbeiten, ausbleiben. Zudem erschwert die fehlende Übersicht die effiziente Steuerung für Referats- und Abteilungsleitungen.
Für Mitarbeitende in der Verwaltung wäre es daher eine große Hilfe, wenn funktionale und themenbezogene Strukturen der Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure aus unterschiedlichen Bereichen sowie darüber hinaus Informationen (z.B. Kontaktdaten, fachliche Expertise) übersichtlich und visuell dargestellt werden können.
Angestrebt werden ein klickbarer Prototyp und/oder ein Umsetzungskonzept für ein digitales Tool, welches Netzwerkstrukturen visualisiert, um durch eine Steigerung der Transparenz und Übersichtlichkeit eine bessere Vernetzung relevanter Akteure innerhalb der Verwaltung zu gewährleisten und die Steuerungsfunktion für die Referats-/Abteilungsleitungen zu verbessern.
Im Endergebnis sollte das digitale Tool die Zusammenarbeit an Querschnittsthemen vereinfachen und deren Sichtbarkeit innerhalb von Behörden erhöhen. Das Tool sollte darüber hinaus von den Nutzenden möglichst komfortabel und einfach bedienbar sein, ggf. durch die Anwendung nutzerzentrierter Arbeitsweisen bei der Entwicklung.
Zur Erarbeitung des Online-Tools wird den Startups ein Dummy-Datensatz zur Verfügung gestellt, der Strukturen der Zusammenarbeit innerhalb einer Behörde (Informationen zur Person, Organisation sowie Themenschwerpunkte und Gremienmitgliedschaften) umfasst.
Das Online-Tool muss perspektivisch allen Erfordernissen der DSGVO gerecht werden und sollte - mit Blick auf eine potenzielle Umsetzung der erarbeiteten Lösung - eine Kompatibilität mit der technischen Infrastruktur des Landes mitdenken. Im Verlauf des Wettbewerbs werden die Start-ups die Möglichkeit haben, sich mit den zuständigen Ansprechpartner:innen aus der Bezirksregierung Arnsberg über spezifische fachliche und technische Voraussetzungen auszutauschen.
Der Zugang und die Nutzung von digitalen Angeboten wie z.B. Websites, Apps oder Videos, nimmt im alltäglichen Leben der Menschen eine immer größere Rolle ein. Insbesondere für Menschen mit Behinderungen bieten digitale Anwendungen die Möglichkeit der Selbstständigkeit, Selbstbestimmtheit und damit gesellschaftlicher Teilhabe. Allein in Nordrhein-Westfalen leben derzeit ca. 2 Millionen Menschen mit anerkannter Schwerbehinderung, die einen enormen Nutzen aus digitalen Anwendungen ziehen können.
Wie in der Privatwirtschaft auch, existieren in der öffentlichen Verwaltung digitale Anwendungen und Produkte, die die spezifischen Anforderungen und Kriterien digitaler Barrierefreiheit nicht ausreichend berücksichtigen, sodass in einer zunehmend digitalen Welt die täglichen Aufgaben für Menschen mit Behinderungen zusätzlich erschwert werden.
Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass digitale Angebote für alle Menschen zugänglich und nutzbar gemacht werden, unabhängig von körperlichen Einschränkungen. Um dies zu gewährleisten, hat sich die öffentliche Verwaltung auf allen Ebenen (Bund, Länder, Kommunen) verpflichtet, Informationen und Dienstleistungen sowie elektronisch unterstützte Verwaltungsabläufe barrierefrei zu gestalten.
Dieser Verantwortung folgend, sucht das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales Nordrhein-Westfalens (MAGS) in dieser offenen Challenge nach innovativen Lösungsansätzen zur Verbesserung digitaler Barrierefreiheit von Verwaltungsangeboten.
In der tagtäglichen Verwaltungspraxis - sowohl was die Interaktion zwischen Verwaltung und Bürgerinnen und Bürger betrifft als auch in der Zusammenarbeit innerhalb von Behörden - zeigt sich, dass es Angebote und Dokumente gibt, die noch nicht barrierefrei sind.
Eine barrierefreie digitale Verwaltungspraxis wird von verschiedenen Faktoren bzw. Problemstellungen behindert. Vier dieser Problemstellungen sind nachfolgend exemplarisch skizziert.
Es wäre eine große Hilfe, wenn Menschen mit Behinderungen durch Online-Tools digitale Anwendungen bzw. Medien in den geschilderten Kontexten besser barrierefrei nutzen könnten.
Angestrebt werden ein klickbarer Prototyp und/oder ein Umsetzungskonzept für ein Online-Tool, welche die skizzierten Problemstellungen im Bereich der digitalen Barrierefreiheit adressieren, wie z.B.
Im Endergebnis sollte das Online-Tool die digitale Barrierefreiheit von Verwaltungsangeboten verbessern, um eine bessere Kommunikation und Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen zu ermöglichen.
Bei der Erstellung des Online-Tools sollten unter anderem die folgenden Informationen berücksichtigt werden:
Das Online-Tool sollte möglichst so angelegt sein, dass es allen Erfordernissen der DSGVO gerecht wird und perspektivisch - mit Blick auf eine potenzielle Umsetzung der erarbeiteten Lösung - eine Kompatibilität mit der technischen Infrastruktur des Landes erreicht werden könnte. Im Verlauf des Wettbewerbs werden die Start-ups die Möglichkeit haben, sich mit den zuständigen Ansprechpartnern aus dem MAGS über spezifische fachliche und technische Voraussetzungen auszutauschen.
Ihr seid ein Start-up und möchtet über den Ideenwettbewerb GovUp.NRW auf dem Laufenden bleiben? Dann nehmt über den folgenden Button mit uns Kontakt auf.